Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Kupferpreis

Der Kupferpreis bewegt sich seit Juli 2020 – nach einem Corona-bedingten Einbruch im März – um die Marke von 6.500 Dollar pro Tonne. Das ist etwas mehr als noch vor einem Jahr, denn es wird auf dem Weltmarkt Kupfer nach wie vor stark nachgefragt. Die Produzenten haben nach einem Angebotsdefizit im Jahr 2019 inzwischen nachgezogen. Dieses Defizit im Vorjahr war auf eine schwächelnde Förderung aufgrund zu geringer Preise für das Industriemetall zurückzuführen. Das liegt an den Kosten der Minenbetreiber. Diese benötigen ein bestimmtes Preisniveau, um komfortabel wirtschaften zu können. Interessant ist daher die Produktion in den größten Kupferminen der Welt: Die Minera Escondida und die Grasberg Mine.

Wie entwickelt sich der Kupferbergbau?

Er hängt stark von der Nachfrage ab, die wiederum durch die weltweite Industrieproduktion bestimmt wird. Der Preis von Kupfer pro Kg ist daher der wichtigste Konjunkturindikator. Seit dem Handelsstreit zwischen den USA und China halten sich allerdings die Produzenten etwas zurück. Das bedeutet nicht, dass sie den Kupferverbrauch sehr deutlich zurückgefahren haben (jedenfalls nicht bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie), jedoch bevorraten sie sich offenbar nicht mehr so langfristig wie früher bzw. schließen keine so langfristigen Lieferverträge ab.

Dieser durch den Handelskrieg verursachte Zustand drückte seit 2019 den Preis von Kupfer. Ein zu schwacher Preis wiederum wirkt sich negativ auf den Kupferbergbau aus, denn dieser benötigt ein bestimmtes Preisniveau. Bei zu niedrigen Preisen wird zu wenig gefördert, was wiederum das oben beschriebene Angebotsdefizit im Jahr 2019 verursachte. Dieses Defizit (oder einen Angebotsüberhang) ermittelt regelmäßig die ICSG (International Copper Study Group). Im Jahr 2019 lag demnach das weltweite Angebotsdefizit bei rund 190.000 Tonnen Kupfer. Dafür waren Produktionsrückgänge in den Hauptförderländern Indien, Chile und Sambia verantwortlich. Im Jahr 2020 konnte hingegen bisher (Stand: Anfang Oktober 2020) ein Angebotsüberhang von rund 200.000 Tonnen festgestellt werden. Dafür dürfte die Coronakrise verantwortlich sein.

Globale Nachfrage nach Kupfer steigt wieder trotz Corona

Kupfer wird inzwischen trotz der Corona-Pandemie wieder stark nachgefragt. Daher stiegen bis Oktober 2020 nach dem Corona-Preisknick die Preise leicht über das Niveau von 2019. Das half wiederum den Produzenten, die ihr Angebot leicht ausweiten konnten. Ob der gegenwärtige Angebotsüberhang bestehen bleibt, lässt sich nur schwer prognostizieren.

Experten bezweifeln das, weil die Nachfrage nach Kupfer weiter kontinuierlich steigen wird. Dennoch, um den größtmöglichen Gewinn aus Ihrem gesammelten Kupfer Schrott herauszuschlagen, sollten Sie noch bis Anfang nächsten Jahres daran festhalten. Es wird unter anderem für Elektroautos benötigt. Durch dessen Batterien wird für das E-Fahrzeug mehr als dreimal so viel Kupfer benötigt wie für einen herkömmlichen Verbrenner. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität benötigt ebenfalls viel Kupfer. Ein weiterer Nachfragetreiber ist der Ausbau der erneuerbaren Energien.

Eine starke Position im Kupferbergbau ist derzeit viel wert. Aus diesem Grund ist es für Anleger wichtig, sich die beiden Kupferminen Escondida und Grasberg anzuschauen.