Die indonesische Kupfermine Grasberg

Die Kupfermine Grasberg liegt in der indonesischen Provinz Papua. Es wird in ihr auch Gold gefördert, sie ist das derzeit größte Goldbergwerk der Welt. Gleichzeitig ist Grasberg die Kupfermine mit den weltweit niedrigsten Förderkosten, was bei einem hohen Kupferschrott Preis viel Profit bedeutet.

Der Tagebau hat seine Sohle in 3.600 Metern, den Rand in 3.900 Metern über dem Meeresspiegel. Das Loch hat einen Durchmesser von bis zu zwei Kilometern. Der Gold- und Kupferbergbau in Grasberg ist für Indonesien und Westneuguinea ökonomisch höchst bedeutsam, gleichzeitig werden seine Umweltfolgen beklagt.

Die zeitliche Abfolge seit der Entdeckung der Lagerstätte

Die Lagerstätte wurde schon 1936 entdeckt. Infolge der politischen und militärischen Wirren des nachfolgenden Zweiten Weltkrieges wurden die Aufzeichnungen dazu aber vergessen. Erst in den 1950er-Jahren interessierte sich der US-Konzern Freeport dafür, der in der Region eigentlich nach Nickel suchte. Ab 1973 konnte er einen Tagebau eröffnen, was mit technologischen Höchstleistungen verbunden war. Das Erz hatte aber so hohe Anteile an Gold, Silber und Kupfer, dass sich der Aufwand lohnte. Für die Bergleute errichtete man sogar eine Kupferstadt (in der Landessprache „Tembagapura“) und Mitte der 1990er-Jahre die Siedlung Goldfluss („Kuala Kencana“). Ab 1988 wurde das Erz abgebaut, es enthielt zu diesem Zeitpunkt 1,2 Gramm Gold und ein Prozent Kupfer pro Tonne.

Der Minenbetreiber Freeport McMoRan Inc. und seine Kritiker

Die Förderleistungen im Kupferbergbau sind enorm, es werden täglich mehr als 700.000 Tonnen Material gefördert, von dem der größte Teil Abraum ist. Gleichzeitig kämpft der Betreiberkonzern Freeport bei sehr hohen Gewinnen aus der Kupfermine nach wie vor mit Problemen. Die Unabhängigkeitsbewegung OPM (Organisasi Papua Merdeka) verübte in der Vergangenheit immer wieder Anschläge auf die Kupfermine, die sie mit dem Umweltschaden durch den Gold- und Kupferbergbau in Grasberg begründete. Auch NGOs kritisieren den Konzern, der aber mit Gegenargumenten aufwartet: Die Umweltfolgen durch die Kupfergewinnung seien weitaus geringer als in den Medien dargestellt. Kritiker verweisen wiederum darauf, dass durch das sogenannte Highgrading – die Ausbeutung nur der reichhaltigsten Erzpartien – die Umweltfolgen zunehmen. Diese Praxis erhöht allerdings deutlich den Profit der Kupfermine. Gleichzeitig haben Vertreter des indonesischen Umweltschutzministeriums schon seit 2005 zur Kupfermine und zum gesamten Konzessionsgebiet unbeschränkten Zutritt.